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2023 Hochrhein Reisebericht

Ich habe eine einwöchige Packraftreise am Hochrhein unternommen. Dies ist der zugehörige Reisebericht.

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Packraftreise Hochrhein Juni 2023

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Hochrhein Tag 1:

Man kann auch mal Urlaub ohne Fahrrad machen wurde mir gesagt. Ich denke das ist schwer, aber möglich. Deshalb probiere ich es aus und fahre stattdessen mit dem Packraft auf dem Hochrhein.

Es ist meine erste Packrafttour mit Übernachtungen und ich bin gespannt ob ich alles wichtige dafür eingepackt habe. Zusätzlich zur üblichen Campingausrüstung habe ich allerlei Bootszubehör bei mir, zum Beispiel Schwimmweste, Paddel, Rettungswurfsack, Wasserwanderkarte, Handpumpe, Pumpsack und natürlich das Boot selbst. Es heißt Franka, der Name Franka steht für eine freie und mutige Frau. Er bringt mir hoffentlich Glück auf meinen Reisen.

Heute bin ich für meine Reise nach Konstanz gefahren mit der Schwarzwaldbahn. Dank Deutschlandticket musste ich dafür nicht mal extra zahlen, so bleibt die Urlaubskasse gut gefüllt.

Ich möchte versuchen auf dieser Reise möglichst oft bei Kanuvereinen zu übernachten. Als Mitglied im DKV kann ich bei den meisten Deutschen Kanuvereinen eine sehr günstige Übernachtungnoption auf dem Vereinsgelände nutzen. Deshalb bin ich heute zu Gast beim Kanu Club Konstanz. Anmeldung, Checkin und Aufbauen hat alles super geklappt.

Da es in der Nähe zahlreiche Restaurants gibt, habe ich die Qual der Wahl für ein Abendessen und entscheide mich für das libanesische Restaurant Le Cedre.

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Hochrhein Tag 2:

Bei strahlendem Sonnenschein bin ich heute morgen in Konstanz losgepaddelt. Das Packraft fahren war nach der langen Pause etwas ungewohnt, aber nach ein paar Minuten hatte ich den Dreh wieder raus.Kurz nach Konstanz hörte leider die Strömung auf, sodass ich auf Muskelkraft angewiesen war. Etwas später kam dann ein kräftiger Wind von hinten rechts als Unterstützung auf. Die Wellen waren recht heftig aber machbar. Kurz nach 13 Uhr ließ der Wind wieder nach und ich habe etwas später einen schönen Campingplatz auf deutscher Seite gesehen in Wangen.Diese Chance habe ich genutzt und bin dort eingecheckt. Ich habe mich erstmal mit einem Bad im Rhein abgekühlt, dann den Nachmittag im Schatten auf der Liegewiese am Rheinstrand genossen. Abends konnte ich dann mein Zelt aufbauen und mir 200m weiter eine Pizza bestellen.

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Hochrhein Tag 3:

Ein perfekter Paddeltag mit 25km von Wangen nach Feuerthalen. Zwischen Stein am Rhein und Feuerthalen habe ich unzählige Fische gesehen, die unter mir geschwommen sind. Das hat richtig Freude gemacht. Unterwegs habe ich heute dreimal Pause am Strand gemacht, einfach weil es so schön war und ich den Tag genießen wollte.

Kurz vor Ende meiner Etappe bin ich auf zwei weitere Packrafter gestoßen. Wir hatten das gleiche Tagesziel und so können wir uns heute Abend noch etwas austauschen.

Die ersten Wehwehchen habe ich leider auch schon, denn das Paddel schubbert meine Daumen auf. Pflaster drauf und weiter paddeln!

Zu Essen gibt's bei mir übrigens nicht nur am Abend. Morgens und mittags esse ich jeweils aus meinem Proviantvorrat den ich von zuh
ause mitgebracht habe. Darin sind Proteinriegel, Kekse, Chips und Riesenbohnen in Tomatensauce. Abends versuche ich dann was frisches zu essen.

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Hochrhein Tag 4:

Die heutige Etappe ging erstmal zu Fuß und per Bahn von Feuerthalen zum Rheinfall. Das heißt ich musste mein Gepäck wieder in den Rucksack packen, das Boot zusammen Rollen und alles gemeinsam zum Bahnhof Feuerthalen tragen.

Ab Haltestelle Rheinfall bin ich unterhalb des Rheinfalls am Wanderweg gelaufen und habe an einer flachen Stelle eingebootet. Meine Reisebekannten von gestern waren kurz hinter mir. Dann ging es erst mit leichter Strömung, später ohne Strömung wieder bei bestem Wetter gemütlich voran. Bei Rheinau gibt es drei Umtragestellen. Für größere Boote gibt es auch einen elektrischen Fahrwagen auf Schienen. Ich habe die Variante Umtragen mit eigener Muskelkraft genutzt.

Nach der ersten Umtragung war dringend eine Mittagspause nötig, es gab Riesenbohnen in Tomatensauce. Frisch gestärkt bin ich weiter gepaddelt völlig ohne Strömung zur zweiten Umtragung. Danach begegnete mir ein Angler. Er sagte nach der nächsten Umtragung wirds deutlich besser. Und so war es auch. Nach der dritten Umtragung war der Kraftwerksauslauf und damit kam sehr viel Wasser wieder in den Rhein.

Kurz danach sah ich auch die Reisegefährten wieder, sie hatten etwas mit dem Fahrrad abgekürzt und waren nun wieder am einbooten.

Ich schätze die Strömung war 8km/h denn unter uns ist der Boden förmlich vorbei gerast. Nach ungefähr einer Stunde mussten wir den Ausstieg des Campingplatzes suchen. Wir sind natürlich erstmal vorbei gefahren, denn es gab kein Schild an der winzigen Treppe.

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Hochrhein Tag 5:

Auch heute gab es wieder eine wunderschöne Etappe. Gemeinsam mit meinen beiden Bekannten habe ich 20km absolviert von Flaach bis Hohentengen - Lienheim.

Mal gab es viel Strömung und mal wenig. Wir sind aber immer gut voran gekommen. Eine lange Mittagspause haben wir in Eglisau gemacht. Dort fragten wir eine Frau, die am Rhein saß, ob es ein Café im Ort gibt. Sie sagte ja es gebe eins aber es sei viel zu teuer. Stattdessen würde sie uns Kaffee bringen. Wir hielten es für einen Scherz, aber sie kam tatsächlich ein paar Minuten später an unsere Anlegestelle und hatte Kaffee dabei. So hatten wir ein paar gute Gespräche dort am Badestrand und eine richtig gute Zeit.

Nachmittags ging es weiter zur heute einzigen Umtragestelle am Kraftwerk Eglisau. Dort gab es für 1 SFr Leihe einen Handwagen für die Boote. So ging das umsetzen einfach von der Hand.

Nach weiteren 5 km haben wir unseren Campingplatz erreicht. Leider liegt die Zeltwiese ganz oben, sodass wir nochmal viel tragen müssen. Aber die Zeltwiese ist schön und es gibt fließend Wasser. Außer uns dreien zeltet hier noch ein junger finnischer Mann, der von Helsinki nach Lissabon radelt.

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Hochrhein Tag 6:

Die Etappe Hohentengen-Lienheim nach Waldshut war sehr abwechslungsreich. Die ersten 3 km bis zum Kraftwerk gab es wieder keine Strömung und so mussten wir kräftig paddeln.
Beim Umtragen am Kraftwerk haben wir die Handwagen genutzt und mussten daher unser Gepäck und Boote nicht tragen. Anschließend ging es dank Strömung wieder flott vorwärts.

Zur Mittagspause in Küssaberg gab es was leckeres vom Dönerladen, ich hatte vegi-yufka. Anschließend gab es noch 2 sehr schnelle Kilometer bis wir vor den Stromschnellen bei Koblenz-Lauffen ausgestiegen sind und umtragen haben. Bei dieser Umtragung war ich sehr froh, nicht allein zu sein. So konnte ich mein Boot bei den Reisegefährten aufs Fahrrad packen und musste nur meinen Rucksack tragen. Normalerweise ist nach 1,5km wieder einbooten möglich. Aber wir haben wohl nicht den kürzesten Weg gefunden, so hat es eher länger gedauert.

Schließlich haben wir kurz vor der Einmündung der Wutach wieder einsetzen können und sind den restlichen kurzen Weg nach Waldshut zum Campingplatz gefahren. Ich hatte den Platz noch anders in Erinnerung. Hier wurde renoviert und nun ist der Platz eher für Wohnmobile ideal aber nicht mehr für Zelte. Viel Fläche wurde geschottet oder gepflastert, so dass die Plätze direkt am Rhein nicht mehr zum zelten geeignet sind. Schade eigentlich.

Abendessen gab's dann im Restaurant am Campingplatz. 

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Hochrhein Tag 7:

Meine Urlaubswoche neigt sich dem Ende zu. Da Waldshut gute Bahnanbindung hat, entschließe ich mich, heute wieder den Heimweg anzutreten.

Nach dem Frühstück habe ich daher meine Sachen gepackt, mich von meinen Reisebekannten verabschiedet und den Laufweg zum Bahnhof angetreten. Heute Nachmittag werde ich wieder zuhause sein. Ich freue mich natürlich auf meine Liebsten zuhause, aber bin auch wehmütig weil die Reise so schön war.

Abschließend kann ich nur sagen meine erste Wasserwanderung mit Packraft war ein voller Erfolg und wird garantiert nicht die letzte Reise dieser Art gewesen sein.

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